Neue Chance für eine zukunftsfähigere Lösung

Fraktionserklärung zum Debakel rund um die Zivilaviatik in Dübendorf

 

Nun sollten es endlich alle gemerkt haben: Die Umnutzung des Militärflugplatzes Dübendorf in einen zweiten Zivilflughafen mitten im Siedlungsgebiet Zürich-Nord und Glattal ist ein verkehrstechnischer und planerischer Murks. Sie ist Ausdruck von blindem Wachstumsglauben, Ignoranz gegenüber der Umwelt und tauben Ohren für die Anliegen der umliegenden Gemeinden. Dies gilt für die fatalen, von kurzfristigen Finanzinteressen gesteuerten Entscheidungen des Bundesrates ebenso wie für die opportunistische Kehrtwende im Zürcher Regierungsrat vom August 2016.

 

Gestützt auf ein Gutachten des EJPD hat das UVEK das Projekt spektakulär gestoppt. Das gibt dem Kanton Zürich eine neue und hoch willkommene Chance, zur Besinnung zu kommen. Mit der grössten grünen Landreserve in der Agglomeration Zürich muss endlich mit der gebotenen Sorgfalt und Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen umgegangen werden!

 

Die SP wiederholt deshalb ihre seit vielen Jahren unveränderte Position:

  1. In Dübendorf darf keine zivilaviatische Nutzung mit Flächenflugzeugen mehr stattfinden. Piste und Flugplatzzaun gehören entsorgt.
  2. Der nordwestliche Teil des Areals soll im Einklang mit den Planungen für den Innovationspark und der Stadt Dübendorf für eine vielfältige Stadtenwicklung zur Verfügung stehen.
  3. Im mittleren Teil muss die immer dichter wohnende Bevölkerung von Zürich-Nord den dringend notwendigen grünen Erholungsraum finden.
  4. Im südwestlichen Teil sind die Naturräume Greifensee und Wangenerwald über die Autobahn hinweg mit einem Grüngürtel zu vernetzen.
  5. Die Helikopterbasis für die Armee, die Polizei und die REGA soll weiterhin auf dem Areal Platz haben.

Die SP fordert den Regierungsrat auf, seine unter dem Druck des Bundesrates vollzogene Kehrtwendung von 2016 zu revidieren und dies dem Bund in aller Deutlichkeit mitzuteilen. Zusammen mit den Gemeinden muss er die zuvor angedachte Alternativplanung im obigen Sinn an die Hand nehmen. Über sein Vetorecht im Verwaltungsrat der Flughafen Zürich AG sind zudem jegliche Planungen für eine Verlagerung von Flugbewegungen nach Dübendorf und für die betriebliche Integration von Dübendorf als vierte Piste von Kloten ein für allemal zu stoppen.

Der Entscheid aus Bern ist eine echte Chance: Nutzen wir sie!

 

Auskünfte

  • Leandra Columberg, Kantonsrätin, 078 683 61 47
  • Ruedi Lais, Kantonsrat, 076 436 43 74